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Alle Jahre wieder fasst sich der Heimwerker den Entschluss, seine Türen und Möbel mal wieder auf Vordermann zu bringen. Doch jedes mal stellt sich die Frage: was ist eigentlich die effektivste Methode? Abbeizen, Ablaugen, Schleifen… oder gar das Ablösen mit heißer Luft? Der unbekannte Laie steht hier vor einer großen Auswahl nicht ganz ungefährlicher Möglichkeiten. Aus Sicht der Umwelt und Gesundheit ist Entlacken keine schöne Angelegenheit. Ohne chemische Lösungsmittel geht es nämlich nie.
Holzstruktur wieder sichtbar machen
Auf alten Holzoberflächen sind die Holzstrukturen wegen Fett und Schmutz irgendwann nicht mehr zu sehen. Um die schönen Holzstrukturen wieder sichtbar zu machen, muss die Oberfläche chemisch abgebeizt werden. Dies geht ganz einfach mit einem Abbeiz-Mittel, welches auf das Holz aufgetragen wird. Mit Stahlwolle wird das scharfe Mittel nun abgerieben. Durch Abdecken mit einer Frapanfolie wird die Wirkung nochmal verstärkt. Wegen der Folie können sich die Lösungsmittel nicht so schnell verflüchtigen oder trocknen. Vor dem Abbeizen sollte aber schonmal ein Großteil des Lacks von Hand entfernt worden sein. Mit einer Ziehklinge geht das am besten. Je weniger Lack beim Abbeizen noch dran ist, desto weniger Schäden entstehen für Gesundheit und Umwelt. Jedoch darf trotzdem niemals auf Handschuhe und Schutzbrille verzichtet werden. Entfernte Farb- und Abbeizmittel Reste dürfen zudem nicht im Hausmüll entsorgt werden, sondern gehören in den Sondermüll.
Farbschichten mit dem Heißluftgebläse entfernen
Auch mit Heißluft können alte Farbschichten entfernt werden. Dank der heißen Luft wird der Lack aufgeweicht. Dieser kann nun sehr einfach mit einem Spachtel entfernt werden. Lackentfernung mit Heißluft ist jedoch nicht ungefährlich. Beim Auflösen entstehen giftigte Dämpfe, welche nur mit einer geeigneten Schutzmaske unschädlich gemacht werden können. Außerdem sind die hohen Temperaturen von mehreren hundert Grad auch imstande die Holzoberfläche zu versengen. Heißluftgebläse eignen sich daher am besten für metallene Oberflächen. Wenn man z.B. eine Pulverbeschichtung entfernen will oder Lacke an einfachen Metallgegenständen entfernen möchte, ist ein Heißluftgebläse eine gute Wahl. Alternativen wie Sandstrahlen oder einfach abschleifen sind hier ebenfalls zu erwähnen. Holz kann übrigens auch mit einem Sandstrahler bearbeitet werden. Doch zurück zu unseren Heimwerkermöbeln. Ein Heißluftgebläse ist anwendbar, jedoch wegen der hohen Temperaturen nur mit Vorsicht zu bedienen.
Abschleifen: so geht’s
Beim Schleifen von alten Möbeln sollten vorher die schönen Metallgegenstände wie Griffe, Schlösser und Schaniere entfernt werden. Möbel welche bereits mehrmals angestrichen worden sind, können die Ränder, welche sich an den Kanten der Metallstücke gebildet haben, nicht sauber abgeschliffen werden. Lackentferner können auf manchem Metallen zudem hässliche Verfärbungen hervorrufen. Ist alles zum Schleifen vorbereitet, sollte die richtige Körnung für das zu bearbetende Holz in Erfahrung gebracht werden. Diese liegt meist bei 80er oder noch gröberem Schleifpapier. Um die Arbeit zu vollbringen liegen zwei Möglichkeiten vor: von Hand oder maschinell. Mit einer Schleifmaschine ist es natürlich deutlich schneller und weniger kraftaufwändig, jedoch sollte hier wegen der hohen Staubbelastung auf jeden Fall eine Atemmaske getragen werden. Der Schleifvorgang selber muss an Oberfläche und Papier individuell angepasst werden. Mit der groben Körnung sollte der komplette Lack entfernt werden, später wird Schleifpapier mit kleinerer Körnung verwendet, um die durch das grobe Papier entstandenen Kratzer zu entfernen.
Letztendlich stehen eine Menge Möglichkeiten zur Auswahl, welche auf die jeweilige Situation angepasst werden müssen. Doch um das Herauszufinden kann es durchaus ein paar Versuche brauchen. Danke fürs Lesen!